Zum Inhalt springen

Glasfenster

St. Josef im Hain: Glasfenster

Die Glasfenster in der Kirche St. Josef hat der Bamberger Künstler Alfred Heller entworfen. Seine Arbeit möchte in künstlerischer Form die Wahrheiten des Glaubens aufzeigen. Die Glasgemälde haben folgende Themen:

  • Schöpfung (Ursprung)
  • und Vollendung (Ziel),
  • Schuld (Versagen)
  • und Erlösung (Versöhnung).

Anders formuliert: Der Mensch weiß um sein Woher und Wohin. Auf diesem Weg ist er mit anderen pilgernd unterwegs und „eingespannt“ in die Wirklichkeit von Schuld (Versagen) und Erlösung (Versöhnung) durch Jesus Christus.

1. Schöpfung

Über der Orgelempore (im Eingangsbereich) hat der Künstler das Motiv der Schöpfung aufgegriffen. In der Festschrift zur Einweihung der Kirche schreibt er selbst: „Hier wird nicht versucht, die fertige Schöpfung darzustellen, sondern vielmehr das Werden der Erde, der Sterne, das Emporwachsen der Pflanzen, usw. Es ist also der Schöpfungsprozess als solcher gemeint.“ Betritt der Besucher den Kirchenraum, wird er also an die Schöpfungsgeschichte erinnert, die im ersten Buch der Bibel (Genesis) zu finden ist. Die Antwort des Menschen ist Dank an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

2. Vollendung

Die gegenüberliegende Seite (Altarseite) greift ein Motiv aus dem letzten Buch der Bibel auf, der Offenbarung des Johannes. Sie zeigt die Vollendung der Schöpfung, das neue Jerusalem. „Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; (...) Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen." (Offb 21,11f). An der Spitze steht das Lamm. Das Lamm ist ein Symbol für Jesus Christus: „Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.“ Die Gemeinde hat schon jetzt teil an der Herrlichkeit Gottes, indem sie in der Feier vorauskostend an der himmlischen Liturgie teilnimmt, die in der heiligen Stadt gefeiert wird, und zu der wir pilgernd unterwegs sind: Es berühren sich Himmel und Erde!

Die beiden anderen Fenster auf der rechten und linken Seite zeigen die Themen Schuld und Erlösung.

3. Schuld

Rechts Schuld: Hier sind nicht (nur) die alltäglichen menschlichen Fehler gezeigt, sondern die große Schuld unserer Zeit, die Bomben des Krieges, der Gefangene hinter Stacheldraht, die Geldgier, die Wollust und die Totengerippe der Konzentrationslager. Der Mensch ist immer in Gefahr, schuldig zu werden und zu fallen – Tag für Tag. Er ist angewiesen auf die Barmherzigkeit Gottes, die ihm entgegen kommt.

4. Erlösung

Das linke Fenster deutet die Barmherzigkeit Gottes an, die in seinem Sohn Jesus Christus in die Welt gekommen ist: „Gegenüber, an der Sakristeiseite, ist die Erlösung symbolisiert, nämlich das Licht, das in die Welt kam, dann die Marterwerkzeuge und oben das Kreuz als Zeichen unserer Erlösung und des Sieges.“

Insgesamt greifen die Fensterstreifen die gesamte Heilsgeschichte auf. Menschen, die sich hier versammeln und Gottesdienst feiern, sind mit hinein genommen in den Spannungsbogen der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen. Sie stehen mitten in dieser Heilsgeschichte, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umfasst. In diesem Spannungsbogen erfährt die Gemeinde immer wieder die Gegenwart Gottes, wenn sie sich versammelt, sein Wort hört und das Mahl der Versöhnung feiert. Sein Geist durchwirkt und stärkt die Gemeinde auf dem Weg durch die Zeiten.

Stefan Fleischmann